Es braucht eine Umfrage bei Hausärzten
Mein Leserbrief in der Luzernerzeitung, 10.08.2023. Es gibt immer weniger Hausärzte in der Schweiz
Es braucht eine Umfrage bei Hausärzten
«Dutzende Hausärzte vor der Pensionierung», Ausgabe vom 31. Juli
Das Gesundheit-Versorgungssystem der Schweiz ist eines der besten weltweit. Gemäss Weltgesundheitsorganisation sind zurzeit genug Ärzte hier tätig, es gibt ein Arzt oder eine Ärztin pro 225 Einwohner. Gemäss den Statistiken von 2021 praktizieren in der Schweiz knapp 40000 Ärzte und Ärztinnen davon etwa 21000 mit eigener Praxis. 6078 davon sind Hausärzte für Allgemeine und innere Medizin und 1366 sind Kinder- und Jugendärzte, 12342 sind Spezialärzte. Gesamthaft ist die Schweiz zurzeit medizinisch gut versorgt, aber viele der praktizierenden Ärzte sind über 60 Jahre alt und werden in die nächsten fünf bis zehn Jahren pensioniert. 28 Prozent der im Kanton Luzern tätigen Hausärzte sind schon über 60 Jahre alt. In unserer Gemeinde haben wir jetzt nur noch eine Hausarztpraxis statt zwei, trotz Zunahme der Bevölkerungszahl. Der Mangel wird sich in den nächsten Jahren zeigen, auch weil Hausärztinnen und Hausärzte oft als Vertrauensperson ihrer Patientinnen und Patienten amten. Dies verstärkt den Mangel.
Ein anderer Aspekt: Die Bevölkerung in der Schweiz sowie im Kanton Luzern wird immer älter. Ältere Personen brauchen mehr Betreuung. Es müssen also mehr Hausärzte ausgebildet werden, um die Grundversorgung zu gewährleisten. Das Problem wird, denke ich, für lange Zeit eine der grossen Baustellen in der schweizerischen Gesundheitspolitik bleiben und braucht unkonventionelle Lösung.
Die vorgeschlagene Lösung, ein Institut für Hausarztmedizin an der Universität Luzern zu gründen und andere Massnahmen, sind sicher gute Möglichkeiten, um das Problem in den Griff zu bekommen jedoch, meiner Meinung nach ungenügend. Es braucht eine detaillierte und effiziente Umfrage bei den Hausärzten, um mehr Klarheit zu schaffen und gute Lösungen zu finden.
Ahmed M. El Ashker, Grosswangen
LZ, 10.08.23