Teilungsplan ist für Palästinenser inakzeptabel
Leserbried in der Luzernerzeitung, 23.11.23 über die Teilungpalästina gemäss UNO Plan von November 1947.
Teilungsplan ist für Palästinenser inakzeptabel
Zum Leserbrief «Wenn linker, rechter und islamistischer Antisemitismus Hand in Hand marschieren», Ausgabe vom 10. November
Vor 1918 hatte das historische Palästina vier Jahrhunderte lang zum Osmanischen Reich gehört. Nach dem ersten Weltkrieg war dieses auf der Verliererseite. Grossbritannien übernahm als Mandatsmacht die Kontrolle über Palästina.
Der Leserbrief von Herrn Joos beinhaltet nur einen Teil der Geschichte. Er schreibt, dass im britischen Mandatsgebiet Palästina 1948 etwa 600000 Juden wohnten. 1948 lebten dort aber auch 1,2 Millionen arabische Palästinenser. Der Teilungsplan der UNO vom November 1947 bildete die gesellschaftlichen Mehrheitsverhältnisse aus Sicht der arabisch-palästinensischen Bevölkerung nicht gerecht ab. Denn der arabische Staat sollte gemäss Teilungsplan lediglich rund 43 Prozent der Gesamtfläche des britischen Mandatsgebiets umfassen, während für den jüdischen Staat rund 56 Prozent der Fläche vorgesehen waren.
Welches Volk wird einer solchen Teilung zustimmen, die es gemäss Bevölkerungszahl benachteiligt? Die arabischen Staaten lehnten natürlich den Teilungsplan ab, ihrer Meinung nach hatten die Vereinten Nationen nicht das Recht, gegen den Willen und auf Kosten der dort lebenden arabischen Mehrheit über Palästinas Zukunft zu entscheiden. Im Juli 1948 wurden mehr als 750000 Palästinenser aus ihren Dörfern und Städten (gemäss UNO-Berichte) vertrieben.
Die Vereinbarungen für eine Zweistaatenlösungen in Oslo 1 und 2 von 1992 wurden nicht verwirklicht und durch den ständigen israelischen Siedlungsbau in den palästinensischen Landesteilen gebrochen. Als ehemaliger Präsident der Luzerner Initiative für Frieden verurteile ich den Terror und die Gewalt und will Frieden. Meiner Meinung nach wird der Mittlere Osten die Welt lang beschäftigen und nur echte Gerechtigkeit, faire Verhandlungen und Landverteilung, sprich zwei Staaten, bringen dauerhaften Frieden in dieser Region.
Ahmed M. El Ashker,
Grosswangen
(Das Foto ist von der LZ, 18.11.23)