Europa ist die grosse Verliererin des Krieges
Europa wacht auf und stellt fest, dass er von Energie-Ressourcen im Osten und von der Schutzmacht im Westen abhängig ist (Leserbrief in der LZ, 29.10.22)
AME
Europa ist die grosse Verliererin des Krieges
Zum Geschehen in der Ukraine
Die Ukraine meldet Erfolge beim Krieg gegen Russland. Russland meldet Erfolge im Feld in der Ukraine. Wem soll man glauben? Wer kann uns mit neutralen, wahren Nachrichten informieren? Tatsache ist, dass dieser Krieg seit acht Monaten dauert, und ein Ende ist nicht in Sicht.
Es gibt ein Sprichwort, das besagt: Wenn zwei sich streiten, dann profitiert ein Dritter. Wer ist der Verlierer und wer ist der Gewinner dieses Kriegs? Eine weitere Tatsache ist, dass Milliarden von Euros und Dollars vernichtet wurden. Diese hätten hunderten Millionen armen Menschen ein besseres Leben ermöglicht, wenn man diesen Krieg hätte verhindern können. Mich erstaunt, dass bis heute keine echte Friedensinitiative zu Stande kam. Viele Länder bieten sich als Vermittler an, aber es geschieht nichts. Es scheint, dass eigentlich niemand Frieden will, und dass kein Vermittlungsversuch Erfolg hat.
Man fragt sich, ob Bundespräsident Ignazio Cassis in Kiew die guten Dienste der Schweiz als Friedensstifter hat anbieten können. Oder ging es nur um Hilfe beim Wiederaufbau? Europa, ein Kontinent mit über 750 Million Menschen, wacht auf und stellt fest, dass er von Energie-Ressourcen im Osten und von der Schutzmacht im Westen abhängig ist. Meiner Meinung nach ist Europa die grosse Verliererin in diesem Krieg, da die EU nicht in der Lage war, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und sich für die Deeskalation und den Frieden einzusetzen. Die EU mit ihrer grossen Wirtschaft und ihrer langen Geschichte, Tradition und Kultur soll sich neu orientieren und selber eine führende Rolle in der Welt übernehmen.
Ahmed M. El Ashker, Grosswangen
(Luzerner Zeitung, 29.10.2022)
