Handelskrieg
Der Handelskrieg und die neue Zölle, Leserbrief in der Luzernerzeitung, 24.02.2025

Handelskrieg: Die Schweiz ist jetzt als Vermittlerin gefragt
«Meloni will Europa vor Trump retten», Ausgabe vom 16. April
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle – oft als Kriegszölle bezeichnet – sollen den Vereinigten Staaten nach seinen Aussagen enorme Einnahmen in Billionenhöhe bringen. Doch international stossen diese Massnahmen auf grosse Kritik. Für viele Länder, die diese Zölle tragen müssen, sind sie ein schwerer Rückschlag. Der globale Handel gerät ins Wanken, und das viel beschworene Konzept der Globalisierung steht zunehmend zur Disposition.
Der Vertrauensverlust in das internationale Wirtschaftssystem wächst. Weltweit ist ein rasanter Wandel zu beobachten: Preise steigen, und eine Inflation scheint kaum noch vermeidbar. In Reaktion auf die US-Zölle hat China seine Währung abgewertet, um Exporte konkurrenzfähig zu halten. Gleichzeitig hat es eine Grossbestellung von Boeing-Flugzeugen im Wert mehrerer Milliarden Dollar auf Eis gelegt – ein deutliches Zeichen wirtschaftlicher Gegenwehr. Der Handelskrieg zwischen den beiden Supermächten ist in vollem Gange.
Auch Europa bleibt von den Entwicklungen nicht unberührt. Experten raten der Europäischen Union, rasch das Gespräch mit den USA zu suchen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni könnte eine zentrale Rolle spielen, um eine Annäherung zwischen den transatlantischen Partnern zu fördern.
Die Schweiz – ein neutrales, stabiles und international angesehenes Land im Herzen Europas – nimmt in dieser Krise eine besondere Stellung ein. Als Nicht-EU-Mitglied mit langjähriger Erfahrung in der Vermittlung internationaler Konflikte geniesst sie hohes Vertrauen. In mehreren Ländern, darunter seit Jahrzehnten auch im Iran, vertritt die Schweiz diplomatisch die Interessen der USA. Die bewährte Schweizer Diplomatie und ihr Verhandlungsgeschick machen das Land zu einem gefragten Vermittler – vielleicht mehr denn je.
Ahmed M. El Ashker, Grosswangen