Schweiz soll dazu beitragen, Krieg zu beenden
Die Schweiz, das neutrale Land, soll helfen diesen Krieg zu beenden. Sie sollte eine Friedensinitiative starten. Mein Leserbrief in der LZ heute.
AME
Schweiz soll dazu beitragen, Krieg zu beenden
Bald ist der russisch-ukrainische Krieg ein Jahr alt, und ein Ende ist nicht in Sicht. Bei diesem Krieg wird es nur Verlierer geben. Doch die richtigen Gewinner dieses Krieges ist die Rüstungsindustrie. Denn Tausende von Waffen, die während des Kriegs vernichtet wurden, müssen ersetzt werden. Fast alle Länder haben ihre Budgets für das Militär und die Aufrüstung erhöht. Die Verlierer sind der Friede und die Friedensbemühungen allgemein, denn es wird nun für Jahrzehnte schwierig werden, den Frieden in Europa und das Vertrauen zwischen den Ländern wiederherzustellen.
Es erstaunt, dass die Medien und einige Politiker den Bundesrat dazu drängen, ja, ihn sogar zwingen wollen, sich mit Waffen- und Munitionslieferungen indirekt am Krieg zu beteiligen. Die Neutralität, die sich seit der Wiener Kongress im Jahr 1815 bis heute bewährt hat, soll über Bord geworfen werden. Ähnliches passiert in Deutschland. Es wurde enormen Druck auf dem Kanzler ausgeübt – bis Deutschland seine besten Waffe, den Leopard-2, ins Kriegsgebiet zu liefern bereit war. Nun steht es indirekt als Kriegspartner da. Wohin führt das alles?
Menschen, die die Neutralität und die Frieden stiftende Rolle der Schweiz in den Vordergrund stellen, bekommen immer wieder den Vorwurf zu hören, sie würden sich hinter die Neutralität verstecken. Das ist absurd. Als ehemaliger Präsident der Luzerner Initiative für Frieden und Sicherheit meine ich, die Schweiz sollte sich stark bemühen, diesen Krieg beenden zu helfen. Sie sollte eine Friedensinitiative starten.
Dass der Bundesrat die Ukraine mit humanitärer Hilfe bei der Minenaufräumung und jetzt, im Winter, mit Generatoren und Heizungsanlagen unterstützt, finde ich einen guten Weg. Es bestätigt einmal mehr, dass die Schweiz ein Land ist, das sich für die Sicherheit und den Frieden einsetzt.
Ahmed M. El Ashker, Grosswangen
Luzerner Zeitung, 01.02.2023
